Es ist Sonntag, 12.20 Uhr und ich bin etwas aufgeregt.
Habe tatsächlich schlecht geschlafen, ich weiß zwar nicht ob wirklich vor Aufregung, aber ich bin mitten in der Nacht aufgewacht und es war schwerer als erhofft wieder einzuschlafen. Und das obwohl ich heute mal ohne Ringe unter den Augen aufwachen wollte. In circa 90 Minuten kommt nämlich Gabriele Galimberti zu Besuch, auf eine Tasse Kaffee, zum gemütlichen Sonntagsplausch – nur, dass er nicht alleine kommt. Begleitet wird er von seiner Kamera und ich bin gespannt was sie für Momente einfangen wird.
Gabriele ist Photograph, der unter anderem durch seine einjährige CouchSurfing-Reise bekannt geworden ist. CouchSurfing ist ein Akt der Gastfreundlichkeit, der in über 230 Ländern weltweit und von rund 2 Million Mitgliedern des CouchSurfing Netzwerks praktiziert wird. CouchSurfer können sich über die non-profit Website – aufrufbar in 33 Sprachen, mit 20 Million Hits pro Tag – kontaktieren und ihr persönliches Arrangement zwischen Gast und Gastgeber verabreden. Die Bewegung begann 2003 in San Francisco mit dem schon fast utopischen Glauben unsere Welt mit Hilfe des Web 2.0 etwas besser gestalten zu können.
Das Konzept: einfach – möglichst jeder von uns soll in den Genuss des Bereisens und Entdeckens fremder Kulturen kommen. CouchSurfing ist nämlich grundsätzlich kostenfrei und ist somit zu einem globalen Phänomen geworden. Sofas in über 70 Tausend Städten weltweit, von der Antarktis bis Alaska, von Tehran bis Washington, von den Malediven bis nach Timbuktu, warten nur darauf einen CouchSurfer beherbergen zu dürfen.
Gabriele ist über ein Jahr lang über das CouchSurfing Netzwerk quer durch die ganze Welt gereist und hat eine junge, vielfältige, multilinguale, multikulturelle, globale Community kennengelernt. Er hat auf Sofas auf allen fünf Kontinenten genächtigt und hat im Gegenzug etliche CouchSurfer in seinem eigenen Haus in der Toskana willkommen geheissen. Er hat auf einem 5-Sterne würdigen Sofa in einer texanischen Villa übernachtet, ein zehn Quadratmeter Zimmer mit drei Generationen einer chinesischen Bauernfamilie in Sichuan geteilt. In der Ukraine wurde er von "Haus Nudisten" in Empfang genommen und in Botswana wurde er von einem jungen Mann aufgenommen, der gerade dabei war evangelischer Pastor zu werden.
CouchSurfing bringt Geschichten mit sich, von Freundschaft und manchmal sogar der Liebe. Und jetzt ist Gabriele wieder unterwegs, auf der Suche nach Freude und Glück bei einer Tasse Kaffee.
Illy schickt den italienischen Photographen (publiziert in der Newsweek, Le Monde, Geo, La Repubblica, Io Donna und Vanity Fair) jetzt erneut durch die Welt – als CoffeeSurfer. Inspiriert durch die Tatsache, dass eine Tasse Kaffee mit einem Augenblick der Entspannung und der Zufriedenheit gleich zu stellen ist, dokumentiert Galimberti die unzählige Vielfalt glücklicher Momente, die Menschen in ihrem Alltag erleben, bei einer Tasse Illy Kaffee.
Galimberti besucht Menschen bei ihnen Zuhause, dokumentiert ihre Geschichten um dann auf der bereits ausgezeichneten Coffee Surfer Website von ihrem Treffen photographisch und geschrieben aus seiner Sicht zu berichten. Parallel dazu verfassen die Gastgeber ihre eigene kleine Geschichte vom Glück, beide Sichten werden anschließend auf der Coffee Surfer Website zusammen geführt und bilden zusammen das große Ganze.
Es macht Spaß sich auf der Seite zu verlieren, über Menschen und ihre Geschichten zu lesen und einen sehr persönlichen, manchmal sogar intimen, winzigen Blick in einen Augenblick ihres Lebens werfen zu dürfen – der aber wie so oft sehr viel über sie preisgibt, besonders haben mich dabei die Geschichten von Marc und Valeria berührt, aber entscheidet selbst, ich bin mir sicher, dass für jeden etwas dabei ist.
Es ist eine besondere, vielleicht sogar einmalige Aktion und wer weiß, vielleicht habt ihr ja auch Lust mit zu machen?!
Sich anzumelden ist simpel: unter diesem Link als Gastgeber bewerben, eine kurze Geschichte über euren Moment des Glücks verfassen (ca. 1500 Zeichen), Kontaktdaten nicht vergessen und absenden. Wer weiß, vielleicht steht Gabriele dann auch bald vor eurer Tür!
Ich bin jetzt jedenfalls erstmal gespannt was unser Treffen ergeben wird, was ich Gabriele erzählen werde, was er über seine Reise bisher zu erzählen hat, was er letztendlich daraus machen wird.
So, und jetzt muss ich mich schnell noch etwas hübsch machen – wenigstens der Kaffee kocht schon!
Wie's war, wie die Bilder geworden sind, ob die Kamera überhaupt ausgelöst hat, ob's Pleiten, Pech und Pannen gab oder einfach nur ein schönes Bild entstanden ist werdet ihr natürlich ebenfalls bald erfahren …