Ein kulinarischer Blick gen Norden: Lohikeittö – finnische Lachssuppe

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Ich kann's gar nicht anders sagen als es ist, aber ich habe eine absolut absurde Woche hinter mir. Eigentlich zwei, aber die erste habe ich Dank der Steigerung der Absurdität dieser Woche schon wieder verdrängt. Also eigentlich war die vorletzte Woche absurd und diese Woche absurder und nächste Woche wird glaub ich einfach nur am absurdesten. 

Was ich aber eigentlich damit sagen möchte ist: Ich hatte schlicht und ergreifend keine Zeit euch ein köstliches Rezept vorzustellen.

Eigentlich ist es gar nicht neu, es ist ein waschechter, finnischer Klassiker, der sich so gut wie auf jeder finnischen Speisekarte, in jedem finnischen Haushalt – natürlich mit leichten Variationen – wieder findet. Ein Klassiker der mich, selbst nach inzwischen elf Jahren nach meiner Rückkehr aus dem hohen Norden, immer noch begleitet. Ein kleines Stückchen Zuhause, gewürzt mit vielen wunderschönen Erinnerungen. 

Die Finnen, müsst ihr wissen, lieben heiße, herzhafte aber einfache Suppen. Vor allem wenn draußen der kalte, zähe Winter wütet und es drinnen gemütlich warm werden soll.

Ganz oben steht neben der Lachssuppe auch die beliebte Hernekeittö (Erbsensuppe), dick und sämig, mit kleinen Wurststückchen, in die viel Senf gerührt wird.

Und da unser diesjährige Winter selber nicht gerade bescheiden ist, halten wir es wie die Finnen und bereiten uns wärmende Lachssuppe. Erbsensuppe gibt es dann beim nächsten Mal!

Ein kulinarischer Blick gen Norden:
Lohikeittö – finnische Lachssuppe
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Rezept für 4:

500g frischer Lachs
250ml Fischfond
250ml Wasser
6 große, festkochende Kartoffeln
500ml Vollmilch
2 Lorbeerblätter
6 Wochholderbeeren
6 ganze, schwarze Pfefferkörner
2 Schalotten
1 Bund frischer Dill
Pfeffer und Salz
1 Zitrone
Butter

Die Kartoffeln schälen und in kleine gleichmäßige Würfel schneiden.
Schalotten schälen und fein würfeln. Lachs kalt abspülen und trocken tupfen, Haut abziehen, Gräten entfernen, das Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden.

1 Esslöffel Butter in einem Suppentopf erhitzen. Die Zwiebeln anschwitzen bis sie glasig sind, Kartoffelwürfel hinzugeben, unter ständigem Rühren mit braten lassen, bis sie anfangen am Boden kleben zu bleiben. Mit Brühe ablöschen, Wasser angießen. Lorbeerblatt, Wachholderbeeren und Pfefferkörner hinzugeben, mit Salz würzen. 1 Zitronenscheibe in der Suppe mitköcheln lassen, bis die Kartoffeln bissfest sind.

In der Zwischenzeit Dill waschen und fein hacken.

Sobald die Kartoffeln gar sind Zitrone entfernen und die Milch angießen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Hitze reduzieren, die Suppe darf jetzt nicht mehr kochen, den Fisch einfach vorsichtig in die Suppe legen und bei geschlossenem Deckel gar ziehen lassen, das dauert keine fünf Minuten!

Suppe final mit einer Butterflocke abschmecken.

In tiefen Tellern anrichten, mit Dill garnieren und mit kräftigem, gebuttertem Roggenbrot und frischer Zitrone servieren.

Hyvää ruokahalua!

 

Packt*s An – ab in den Norden!

p.s. Manchmal peppe ich die Suppe noch mit Flußkrebsschwänzen oder Nordseekrabben auf, je nachdem was erhältlich ist, und rühr in die Suppe noch einen Kleks Krebspaste. Dann ist sie insgesamt noch etwas kräftiger und geht mehr in Richtung Krustentiersuppe!

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  1. Hallo Anna,
    danke für dein Rezept Lohikeittö. Es war wirklich ein Fest diese Suppe. Anstatt 4 Personen sind bei uns davon 6 rappelsatt geworden.
    Ich habe auch deinen Rat mit den Krabben befolgt, was sehr lecker war.
    Nun noch eine Frage: Hast du eine Kalorienangabe pro Person für diese Suppe? Ich denke, sie wird nicht sehr fett sein, aber ein Schlankmacher sicher auch nicht oder?
    Beste Grüße,
    Marie

    1. Hi Marie,
      das freut mich sehr!!!!
      Um ehrlich zu sein: ich keinen blassen Schimmer was die Kalorien betrifft.
      Es kommt ja auch immer ein bisschen darauf an wie viel man tatsächlich der Zutaten benutzt. Ich versuch eigentlich immer eher Richtwerte anzugeben anstatt total exakte (es sei denn es handelt sich um ein Backrezept natürlich) Angaben zu treffen. Ich find’s schöner wenn meine Leser bisschen was eigenes mit einfließen lassen.
      Ein totaler Dickmacher dürfte die Suppe aber eigentlich wirklich nicht sein, viel Fett zum Braten wird nicht benötigt, dafür ist Lachs natürlich auch kein unbedingt fettarmer Fisch, aber er beinhaltet gesunde Omega-Fettsäuren.
      Ich würde die Suppe als ein Schmankerl für zwischendurch bezeichnen oder wie Du so schön meintest ein Festessen.
      Du kannst die Suppe aber auch super etwas entschlacke indem Du Alaska Seelachs nimmst, oder andere Fischsorten mit weissem Fleisch, Kabeljau schmeckt bestimmt auch super, oder Zander und eine leichtere Milch nimmst und vorher das Gemüse nicht anschwitzt. Würd ich einfach mal ausprobieren um ehrlich zu sein! Wenn Du es machst sag mal bescheid wie’s war, würde mich interessieren!
      Hoffe das hilft wenigstens etwas weiter 😉
      Liebe Grüße und einen tollen Sonntag,
      Anna

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